Seit Dezember ist Tom Baumert Geschäftsführer des Luxemburger Handelsverbands clc. Lockdowns und Restriktionen haben ihre Spuren hinterlassen.
Tom Baumert, als Sie das neue Amt übernahmen, hatten Sie sich da Ziele gesetzt, was Sie alles erreichen wollen?
Nicht so, dass ich mit einer Liste von Zielen angekommen wäre und sage, hier sind meine fünf Punkte, das und das werde ich jetzt alles ändern. Unternehmertum und die Herausforderungen kenne ich natürlich von meiner Zeit bei der Handelskammer gut.
Ich denke, wenn man ein neues Team übernimmt, ist das erste Ziel, das man sich setzt, in den ersten 90 Tage einen Gesamtüberblick zu bekommen, das Team kennenzulernen, auch Ideen zu sammeln.
Mein oberstes Ziel war ganz klar, die Mitglieder kennenzulernen. Ich sehe täglich welche, spreche mit ihnen, erfahre, warum sie Mitglied der clc sind, welche Erwartungen sie haben, was sind ihre kurz- und langfristigen Probleme, und wie kann die clc da behilflich sein. Was könnten Aufgaben der clc in der Zukunft sein? Und aus dieser Analyse formuliere ich meine Ziele. Ich bin kein Freund davon, einfach mal alles auf den Kopf zu stellen, ohne mit den Stakeholdern gesprochen zu haben. Und das sind die Mitglieder und die Mitarbeiter.
Die clc vertritt verschiedene Branchen. Was ist denn allgemein gesagt die größte Herausforderung?
Ganz klar, im Augenblick Covid. Dadurch haben auch Branchen, die immer sehr profitabel gearbeitet haben, Probleme – auch weil nicht mehr erlaubt ist, das zu machen, was man immer gemacht hat.
Wenn wir von Regierungsseite hören, dann müsse das Business den Vorschriften angepasst werden, ist das einfach gesagt. Wie, wenn das, was Sie als Geschäft machen, einfach nicht mehr erlaubt ist? Wenn man keine Events organisieren darf, dann darf man keine organisieren. Wenn man Material hat, um Events auszurichten, was macht man mit dem Material? Wofür benutzt man es dann stattdessen?
Eine weitere Herausforderung, die durch Covid nicht kleiner geworden ist, ist für die Unternehmen, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Da muss unserer Meinung nach etwas geschehen, damit zum Beispiel Kraftfahrer, die von vielen Unternehmen gesucht werden, schnell hier arbeiten können. Da kann der Staat ganz sicher helfen, dass bestimmte Strukturen effizienter arbeiten. Und da sind wir natürlich auch bereit, als Partner mit Ideen zu unterstützen. (Ehe Lastwagenfahrer in Luxemburg arbeiten dürfen, müssen sie ein Fahrtraining absolvieren. Bis zu einem Termin dazu vergehen Monate, d. Red.)
(Foto: Anouk Antony)